
Bizarre Geschöpfe
Bizarre Geschöpfe
Bizarre Geschöpfe leben bei uns in der Au. Sie können über 100 Jahre alt werden und benehmen sich auch in jungen Jahren schon sehr hölzern.
Ihr unverwechselbares Aussehen lässt die Landschaft rundherum geheimnisvoll und ein wenig unheimlich erscheinen.
Mehrere Wochen im Jahr überschwemmt das Hochwasser der March ihren Lebensraum. Aber sie lassen sich nicht so leicht wegschwemmen, denn sie haben sich mit ihren weitläufigen Wurzeln fest in der Erde verankert.
Es ist die Kopfweide die schon zahlreiche Dichter und Maler vor mir inspiriert hat.
Da die Weide in enger Verbindung mit dem Wasser und mit dem Mond steht, ist sie ein Baum des Zaubers und der Magie.
Viele Geschichten über mystische Gestalten wie Feen, Hexen und Kobolde werden von diesen Riesen mit den biegsamen Ruten und den löchrigen Stämmen, erzählt.
Für mich strahlen sie etwas Kraftvolles aus. Wenn man sich mit ihnen verbindet, scheint nichts mehr unmöglich und nichts ist wie es scheint.
Die Alten sagen, dass man den Baumgeistern seine Krankheiten übergeben kann. Daher wird die Weide auch Hexenbaum genannt. Das wiederum machte im Mittelalter alle Frauen, die sich in seiner Nähe aufhielten, verdächtig mit den dunklen Mächten in Kontakt zu sein.
Wir wissen, wie das für die Frauen ausging.
Richtig unheimlich wird es erst bei Dunkelheit.
In dem Baumhöhlen leben nicht nur Schmetterlinge, Käfer, Ameisen und Bienen, sondern auch Fledermäuse die gerne im Mondlicht, auf der Suche nach Futter, herumflattern.
Nymphen tanzen des Nachts bei Vollmond um die Weiden.
Wenn schöne junge Mädchen zur falschen Zeit in eine hole Weide steigen, kommen sie als hässliche alte Hexen wieder heraus.
Das wurde bis heute weder bestätigt noch dementiert.
Die Furcht vor den knorrigen Bäumen kann man verstehen, wenn man sie im Mondlicht oder durch den Morgennebel betrachtet.
Mit etwas Fantasie verwandeln sie sich in Monster mit spitzen Klauen und mit tausend Augen und mit weit abstehenden Haaren die wie lange Speere in den Himmel ragen.
Es ist also durchaus Vorsicht anzuraten, wenn man sich ins Reich der Kopfweiden begibt.
© Gabriele Koubek 2024-07-04
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